Kinderhände für die Zukunft: Kunstprojekt zum 80-jährigen Kriegsende

Unter dem Motto „80 Jahre Freiheit-Frieden-Demokratie“ suchte das Land Salzburg Ideen zur künstlerischen Beflaggung der Staatsbrücke. Die bildende Künstlerin Marion C. Höpflinger aus Thalgau beteiligte sich gemeinsam mit dem Kultur- und Bildungsquartier KUBIQ am Open Call und entwickelte einen berührenden Beitrag. Für ihr dreiteiliges Flaggenkonzept arbeitete die Künstlerin mit den Kinder des Kindergartens in Thalgau und sammelte über 100 Handabdrücke, die sie zu symbolträchtigen Entwürfen verdichtete.

Symbol für Freiheit, Frieden und Demokratie
Die bunten Handabdrücke der Kinder bilden das Herzstück des Projekts. Jeder Abdruck repräsentiert eine junge Stimme – potenzielle Wählerinnen und Wähler von morgen – und verweist damit auf die Bedeutung aktiver Mitgestaltung und Mitverantwortung in einer Demokratie. Die Künstlerin betont den Aktualitätsbezug ihrer Arbeit: „80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollten wir nicht nur ein farbenfrohes Zeichen des Erinnerns setzen. Die Handabdrücke der Kinder sind die Bausteine der drei Designs und jede einzelne Hand auf den Flaggen steht für ein Kind, das heute in einer freien Welt leben kann. Unsere Kinder sind die Zukunft und sie erinnern uns daran, was wir bewahren müssen.“

Die Flaggen im DetailMarion Christine Hoepflinger
Für die Ausschreibung zur künstlerischen Beflaggung hat Höpflinger, die in ihrem Brotberuf promovierte Molekularbiologin ist, drei spannende Sujets entwickelt. Mit den Entwürfen nahm sie auf die Eckpunkte der zweiten Republik Bezug und bearbeitete die Themen Freiheit, Frieden und Demokratie. Während im ersten Entwurf, der das Thema »Freiheit« künstlerisch aufgreift, keine ordnende Struktur in der Anordnung der Kinderhände zu finden ist, formen sich diese im zweiten Entwurf »Frieden« zu einer Friedenstaube. Im dritten Entwurf, der den Titel »Demokratie« trägt, bilden die Kinderhände die Sitzordnung des österreichischen Parlaments nach.

Ihre Inspiration fasst die Künstlerin folgendermaßen zusammen: „Das Projekt erinnert uns eindrucksvoll daran, dass Freiheit, Frieden und Demokratie keine gegebenen Zustände sind, sondern tägliche Entscheidungen. Die kreative Kraft und Symbolik der Kinderhände verdeutlichten auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig Mitbestimmung und Zusammenhalt in einer offenen Gesellschaft sind.“

Anerkennungspreis. Präsentation der Flaggen
Mit diesem Zugang erhielt die Thalgauerin einen von zwei Anerkennungspreisen des Landes Salzburg. Präsentiert werden ihre Entwürfe am Freitag, 23. Mai beim Familienfest des Kindergartens in Thalgau. Ab 13.30 Uhr werden die Flaggen in Anwesenheit der Künstlerin feierlich an die Kinder und die Pädagog:innen übergeben. Auch am Kultur und Bildungsquartier KUBIQ in der Wartenfelser Straße 5 wird eine der Flaggen an der Fassade des Hauses zu sehen sein.

Quelle: KUBIQ

Veröffentlicht am 12.05.2025